2020 - Tirol ( Pfunds )
Dauer der Tour: 9 Tage
Gesamtstrecke: 3796 km
davon mit dem Auto: 1629 km
davon mit dem Motorrad: 2167 km
"Zu Gast bei Freunden "
Dieses ist zwar nicht der offizielle Werbeslogan des Tiroler Tourismusvereins, aber in unserem Fall ist es wirklich so.
Nach 5 langen Jahren waren wir endlich wieder zu Gast bei Michaela & Daniel im Appart Collina in Pfunds. Wir fühlten uns von der ersten Minute an heimisch und konnten so die Corona-Pandemie endlich mal für eine Woche vergessen.
Auch das Wetter war uns hold und so konnten wir ausgiebig das machen wofür wir hier waren: Motorradfahren !
Anreise mit dem Auto ( 817 Kilometer )
Essen -> Wuppertal -> Köln -> Limburg -> Wiesbaden -> Darmstadt -> Mannheim -> Heilbronn -> Stuttgart -> Ulm -> Memmingen -> Bregenz -> Bludenz -> Arlbergtunnel -> Landeck -> Pfunds
Im letzten Jahr kamen wir terminlich nicht zusammen, nun hat es endlich wieder geklappt ... endlich wieder Pfunds, endlich wieder Appart Collina.
5 Jahre ist es her - es kommt uns vor wie eine Ewigkeit. Schon früh um 5.30 h machten wir uns auf den Weg nach Tirol. Entgegen der letzten Jahre wählten wir heute den etwas weiteren Weg über Bregenz und den Arlbergtunnel - den überfüllten Fernpass wollten wir uns dieses Mal nicht antun.
Eine gute war Entscheidung, die knapp 40 Kilometer mehr machten wir locker wett und schon vor 16 Uhr erreichten wir Pfunds wo wir schon sehnlichst erwartet wurden.
Es blieb uns also genug Zeit die Motorräder abzuladen, den Kühlschrank zu füllen, die Playstation aufzustellen und den Grill anzufeuern - zugegeben, beim Elektrogrill ist dies auch nicht sehr schwierig.
Wir genossen den ersten Männerabend und waren voller Vorfreude auf das was da noch kommt. Mögen die Spiele beginnen !
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Arlberg-Schnellstraße
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Pettneu am Arlberg
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Tösens
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Appart Collina Pfunds
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Appart Collina Pfunds
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Pfunds
3-Länder-Tour ( 261 Kilometer )
Pfunds -> Scuol -> Susch -> Zernez -> Albulapass -> Alvaneu -> Davos -> Flüelapass -> Susch -> Zernez -> Ofenpass -> Mals im Vinschgau -> Graun im Vinschgau -> Reschenpass -> Nauders -> Finstermünzpass -> Pfunds
Österreich - Italien - Schweiz, sinnigerweise trägt die heutige Runde den Namen Dreiländertour !
Da für den späten Nachmittag Gewitter vorhergesagt waren, entschieden wir uns zum Auftakt für eine nicht so ganz lange Fahrt durchs Dreiländereck. Hierfür ist Pfunds natürlich der ideale Ausgangspunkt, binnen weniger Minuten erreicht man die Grenze nach Italien und in die Schweiz.
So schön die Schweiz auch ist, die ersten Kilometer bis nach Susch waren schon recht anstrengend. Ich habe irgendwann aufgehört die Baustellenampeln zu zählen, die Strecke sollte man an einem Wochentag definitiv meiden. Aber die nun folgenden Straßen entschädigten schnell dafür - fahrerisch und landschaftlich bieten der Albula- und der Flüelapass alles was das Herz begehrt. Wer Glück hat trifft hier in den Sommermonaten dienstags die historische Postkutsche, dessen Tradition bis ins 13. Jahrhundert zurückgeht.
Die Flüela Hospiz lädt eigentlich immer zu einem Einkehrschwung ein, aber der Blick zum Himmel veranlasste uns dazu unsere Tour zügig fortzusetzen. Das gleiche Bild zeichnete sich am Ofenpass ab, auch hier hielten wir uns nicht sehr lange auf und machten uns rasch auf dem Heimweg.
Zu spät - kaum hatten wir die italienische Grenze überfahren erwischte es uns ordentlich. Es prasselte nur so auf uns herab, binnen weniger Minuten waren wir durchnässt - was ein heftiger Schauer ...
Glücklicherweise ließ der Regen schnell nach und so wurden unsere Klamotten schonmal vom Fahrtwind etwas getrocknet. Der Rest des Tages war schnell erzählt: Trockenlegen, Grillen, Bierchen schlabbern und an der PS4 den Tirol-Cup starten. Kann man so machen ...
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bei Martina
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Albulapass
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Albulapass
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Albulapass
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Albulapass
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Albulapass
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Albulapass
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Albulapass
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Albulapass
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Flüelapass
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Flüelapass
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Flüelapass
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Ofenpass
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Ofenpass
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Pfunds
Ötztaler ( 371 Kilometer )
Pfunds -> Prutz -> Piller Höhe -> Oetz -> Sölden -> Ötztaler Gletscherstraße -> Sölden -> Timmelsjoch -> Jaufenpass -> Sterzing -> Gries am Brenner -> Matrei am Brenner -> Axams -> Sellrain -> Kühtaisattel -> Silzer Sattel -> Arzl im Pitztal -> Piller Höhe -> Prutz -> Pfunds
Was für ein Tag - die Sonne und unsere Gesichter strahlten um die Wette(r), heute ging es in die Vollen !
Die erste Station des heutigen Tages war die Piller Höhe, wo prompt eine Überraschung auf uns wartete. Seit Juni 2016 gibt es hier die Aussichtsplattform Gachenblick welche einen atemberaubenden Blick hinab ins Inntal offenbart, ein wirklicher lohnenswerter Zwischenstopp !
Weiter ging es ins Ötztal, mit der gleichnamigen Gletscherstraße stand das nächste Highlight vor der Tür, bzw. vor den Reifen. Die mautpflichtige, 13-Kilometer-lange Straße führt hinauf zu einem der höchsten befahrbaren Punkte der Alpen - dem Tiefenbachferner mit 2830 Meter Höhe. Aber auch den Abstecher zum Rettenbachferner sollte man nicht achtlos links liegenlassen.
Es ging zurück nach Sölden, dem wohl bekanntesten Ort des Ötztals. Insider und 007-Kenner wissen es längst, in und um Sölden wurden viele spektakuläre Szenen von James Bonds Spectre gedreht. Aber damit nicht genug, auf dem Gipfel des Gaislachkogls entstand "007 Elements" - die James-Bond-Erlebniswelt auf 3050 Meter Höhe. Eigentlich ein absolutes Muss für uns, aber im Bikeroutfit war das sicherlich nicht sehr vorteilhaft, zudem fehlte uns dazu am heutigen Tage auch die Zeit. So weit ist es schon gekommen, insgeheim wünschten wir uns beide noch einen Regentag um die 007-Elements erleben zu können.
Als nächstes standen der Timmelsjoch und der Jaufenpass auf dem Programm. Die beiden Straßen sprechen für sich, deswegen gehe ich hier heute auch nicht mehr näher drauf ein, nur soviel - es hat riesigen Spaß gemacht.
Sterzing war der Wendepunkt der heutigen Route, von nun an ging es wieder Richtung Tirol, und zwar zunächst über die alte Brennerstraße. Fahrerisch sicherlich nicht sehr aufregend, aber landschaftlich sehr hübsch - zudem kommt man fast immer schneller vorwärts als auf der parallel verlaufenden Brennerautobahn.
Über den schön und flüssig zu fahrenden Kühtaisattel und dem kleinen, aber nicht minder feinen Silzer Sattel ging es zurück zur Piller Höhe, wo wir noch kurz den Sonnenuntergang über dem Inntal genossen.
Es war schon kurz vor halb Acht als unsere Motoren verstummten - wir regelten unseren Flüssigkeitshaushalt und blickten auf einen tollen Tag zurück.
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Piller Höhe
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bei Sautens
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Ötztaler Gletscherstraße
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Ötztaler Gletscherstraße
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Ötztaler Gletscherstraße
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Ötztaler Gletscherstraße
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Ötztaler Gletscherstraße
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Timmelsjoch
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Timmelsjoch
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Timmelsjoch
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Timmelsjoch
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Jaufenpass
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Jaufenpass
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bei Axams
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Speicher Längental / Kühtaisattel
Vorarlberg ( 330 Kilometer )
Pfunds -> Landeck -> Ischgl -> Silvretta Hochalpenstraße -> Bartholomäberg -> Furkajoch -> Hochtannbergpass -> Flexenpass -> Arlbergpass -> Pettneu am Arlberg - > Landecker Tunnel -> Tösens -> Pfunds
Schon um kurz nach halb Zehn machten wir uns bei herrlichem Sonnenschein auf dem Weg ins Vorarlberg. Da es auf der Strecke nach Landeck einen Erdrutsch gab, und nun eine Galerie gebaut wird, führt die An- und Abreise ins Oberinntal ausschließlich durch den Landecker Tunnel - dieser musste also am heutigen Tag zweimal von uns durchfahren werden.
Über Ischgl und Galtür erreichten wir zügig die Silvretta Hochalpenstraße, eine Straße an der sich die Geister scheiden. Zu Recht wird sie als "Traumstraße der Alpen" bezeichnet, aber ordentlich Maut bezahlen um dann mit einem permanenten Geschwindigkeitslimit konfrontiert zu werden ? Ich denke die Frage muss sich jeder selber beantworten. Wir fahren die Silvretta immer sehr gerne, die 34 Kehren und die tolle Aussicht bescheren einem auch so ein tolles Fahrerlebnis.
Nach einem sehr reizvollen Abstecher über den Bartholomäberg war das Furkajoch die nächste Passstraße des heutigen Tages, natürlich nicht zu verwechseln mit dem Furkapass in der Zentralschweiz. Nach dem Hochtannbergpass folgt der mit Galerien gespickte Flexenpass, hier verläuft übrigens die Rhein-Donau-Wasserscheide, die Bestandteil der europäischen Hauptwasserscheide ist ... aber wem sag ich das :-)
Der landschaftlich schöne Arlbergpass bildet den Abschluss. Wir wollten uns diesen einmal von unten betrachten und bogen nach dem Flexenpass zunächst rechts ab nach Stuben - von hier aus hat man einen schönen Blick den Arlbergpass hinauf.
Um kurz vor 18 Uhr erreichten wir wieder das Appart Collina in Pfunds, die Woche entwickelte sich so langsam zu einem Traumurlaub !
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bei Tobadill
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Galtür / Silvretta-Hochalpenstraße
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Bieler Höhe / Silvretta-Hochalpenstraße
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Bieler Höhe / Silvretta-Hochalpenstraße
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Vermunt Stausee / Silvretta-Hochalpenstraße
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Bartholomäberg
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Bartholomäberg
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Bartholomäberg
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Furkajoch
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Furkajoch
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Hochtannbergpass
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Stuben / Arlbergpass
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Stuben / Arlbergpass
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St. Christoph / Arlbergpass
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Pfunds
Kaunertaler Gletscherstraße ( 221 Kilometer )
Pfunds -> Prutz -> Kaunertaler Gletscherstraße -> Piller Höhe -> Mandarfen / Pitztal -> Arzl im Pitztal -> Schönwies -> Landecker Tunnel -> Ried im Oberinntal -> Pfunds
Lange 17 Jahre ist es her als wir zuletzt die Kaunertaler Gletscherstraße befahren haben – und eigentlich wissen wir gar nicht genau warum. Heute war es endlich mal wieder soweit, aber das Vorhaben wäre fast wieder gescheitert, aber alles der Reihe nach …
Erneut herrschte heute perfektes Motorradwetter - und um es vorweg zu nehmen - es blieb auch bis zum Ende der Woche so. Obwohl wir früh die Mautstelle im Kaunertal erreichten herrschte hier schon ein großer Andrang. Frank war schon sichtlich bedient, unter seinem Helm zischte ein frustriertes "für sowas muss man auch noch bezahlen", er war kurz vor der Aufgabe. Zum Glück konnte ich mich durchsetzen, und das war auch gut so !
Nachdem jeweils 15 Euro den Besitzer gewechselt haben ging es los. Heute war unser Glückstag ! Die ersten Autofahrer vor uns hielten am nächsten Parkplatz an, die anderen waren sehr rücksichtsvoll und ließen uns ob der Enge der Strecke überholen. Das Ergebnis: eine extrem spaßige und zügige Fahrt hinauf zum Gletscher !
Ich weiß was Ihr sagen wollt .... die Gletscherstraße ist viel zu schade um nur einfach so hoch zu heizen, aber die freie Strecke wollten wir ausnutzen. Sightseeing gab es dann auf dem Rückweg, zahlreiche Aussichtspunkte und der Gepatschstausee bieten genügend Gelegenheit dazu. Eine atemberaubende Bergkulisse, nicht umsonst wird die Kaunertaler Gletscherstraße als "schönste Sackgasse der Alpen" bezeichnet.
Ein Runde durch das Pitztal rundete die heutige Tour ab. Um ehrlich zu sein, das Pitztal kann man machen, muss man aber nicht !
Was für ein Tag ! Was für ein Erlebnis ! Die Frage warum wir 17 Jahre die Kaunertaler Gletscherstraße nicht unter unsere Räder genommen haben stellt sich jetzt mehr denn je, aber wir wissen es einfach nicht. Aber was wir wissen: Es wird garantiert nicht wieder 17 Jahre dauern !
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Kaunertaler Gletscher
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Kaunertaler Gletscher
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Kaunertaler Gletscherstraße
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Kaunertaler Gletscherstraße
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Kaunertaler Gletscherstraße
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Weißsee / Kaunertaler Gletscherstraße
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Kaunertaler Gletscherstraße
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Rifflbach / Kaunertaler Gletscherstraße
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Rifflbach / Kaunertaler Gletscherstraße
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Kaunertaler Gletscherstraße
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Gepatschstausee / Kaunertaler Gletscherstraße
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Gepatschstausee / Kaunertaler Gletscherstraße
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Kaunertaler Gletscherstraße
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Gepatschstausee / Kaunertaler Gletscherstraße
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Mandarfen / Pitztal
Bayern ( 389 Kilometer )
Pfunds -> Landecker Tunnel -> Telfs -> Mittenwald -> Vorderriss -> Jachenau -> Kesselbergstraße -> Ammersattel -> Plansee -> Berwanger Sattel -> Namloser Tal -> Hahntennjoch -> Imst -> Piller Höhe -> Prutz -> Pfunds
Die heutige Strecke gehört sicher nicht zu denen mit den meisten Höhenmetern, aber sie gehört definitiv zu den Interessantesten.
Zum ersten Mal möchte ich aber jetzt nicht auf die Tour eingehen, diese hab ich ja schonmal an anderer Stelle beschrieben. Zum ersten Mal wird es auf Dirks Motorradseiten etwas politisch kritisch.
Unsere Fahrt führte am Walchensee vorbei, bekanntermaßen mitten in der Corona-Pandemie. Was sich hier abspielte war kaum zu glauben, bei herrlichstem Sommerwetter lag halb Bayern eng an eng am See um zu baden - von Abstand und Masken natürlich keine Spur. Ist der Ministerpräsident dieses Bundeslandes nicht Schweinchen Schlau der alles besser weiß ? Vor allem urteilt er gerne über andere Bundesländer, lieber sollte erstmal vor der eigenen Haustür gekehrt werden.
Nach dem Walchensee und der Kesselbergstraße ging es zurück nach Tirol, um den Ammersattel, Berwanger Sattel, das Namloser Tal und vor allem das eigentlich sehr schöne Hahntennjoch zu befahren. Seit diesem Sommer gilt hier, und auf weiteren Strecken Tirols, ein Fahrverbot für Motorräder mit über 95 dB(A) Standgeräusch, laut Fahrzeugschein.
Da unsere Bikes damit keine Probleme haben, könnte es uns eigentlich auch egal sein - aber ganz so ist es natürlich nicht. Während man also mit einem originalen, legalen Motorrad Fahrverbot hat, kann man mit aufgemotzten Sportwagen im Konvoi durch die Gegend "knallen".
Bei allem Verständnis für die Anwohner - warum filtert man die schwarzen Schafe nicht auf herkömmlichen Wege aus anstatt alle Biker zu pauschalisieren ? Sind 95 dB(A) eines Sportwagens etwas anderes als 95 dB(A) eines Motorrades ? Oder ist man in Tirol als Motoradfahrer einfach nur ein Mensch 2. Klasse ?
Fragen über Fragen ...
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bei Telfs
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Vorderriss
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Sylvensteinsee
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Sylvensteinsee
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bei Jachenau
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Walchensee
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Plansee
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Berwanger Sattel
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Namloser Tal
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Bschlabs
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Hahntennjoch
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Hahntennjoch
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Hahntennjoch
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Piller Höhe
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Piller Höhe
Stilfser Joch ( 357 Kilometer )
Pfunds ->Finstermünzpass -> Reschenpass -> Prad -> Stilfser Joch -> Umbrailpass Ofenpass -> Zernez -> Samedan -> Berninapass - St. Moritz -> Silvaplana -> Julierpass -> Tiefencastel -> Davos -> Flüelapass -> Susch -> Scuol -> Norberthöhe -> Finstermünzpass -> Pfunds
" Das Stilfser Joch war bezwungen und es sollte auch in keiner Sammlung fehlen - allerdings ist dieser Pass jetzt für mich ad acta gelegt ! "
So endete mein Bericht 2010 bezüglich des Stilfser Jochs, getreu dem Motto - was interessiert mich mein Geschwätz von gestern - machten wir uns heute wieder auf dem Weg zur Königin der Pässe.
Ein bißchen Anspannung war schon dabei, 48 teils enge Kehren mit der FJR, das ist nun wirklich kein Zuckerschlecken. Natürlich ist das Stilfser auch für Radfahrer eine echte Herausforderung, mitunter spielen sich dann in den Kehren gefährliche Szenen ab wenn Radler auf Biker treffen. Aber man hat sich anscheinend aneinander gewöhnt, anders als vor 10 Jahren nahm man richtig Rücksicht aufeinander. So machte das Stilfser Joch richtig Spaß, und der Anspannung folgte schnell die reine Freude. Auch die FJR AE ist richtig gutmütig, man sollte halt in den Kehren nur nicht zu langsam werden :-)
Oben auf der Passhöhe war wieder Volksfeststimmung, es gab Bratwurst und jede Menge Souvenirläden, wir hatten aber nur Augen für den fantastischen Blick hinab nach Südtirol. Während die Radler sich wieder den Berg runterrollen ließen ging es für uns weiter Richtung Bormio.
Am Abzweig zum Umbrailpass wurde unsere Fahrt jäh gestoppt, eine Weiterfahrt nach Bormio war nicht möglich. Es soll wohl dort Murenabgänge gegeben haben, die Straße war also nicht passierbar. Das brachte unseren Tagesablauf natürlich gehörig durcheinander, hatten wir ja noch einiges auf dem Programm.
Da Umdrehen keine Option war blieb nur die Flucht nach vorne, in unserem Fall hieß das Umbrail- und Ofenpass. Danach war etwas Bolzerei auf der Bundesstraße angesagt. Den Berninapass hätten wir auch links liegen lassen können, aber wir wollten unbedingt zur Passhöhe. So sind wir von der einen Seite rauf, und von der gleichen wieder runter - dass es genau dort oben kurz geregnet hat passt irgendwie zu unserem Glück.
Nun folgte aber noch ein schönes Stück durch die Schweizer Bergwelt. Über den Julierpass und Davos ging es nochmal zum Flüelapass, den wir ja schonmal in diesem Jahr befahren haben.
Spannend wurde es noch zum Ende des Tages, unsere Bikes fuhren mittlerweile auf Reserve, die nächste Tankstelle auf dem Weg war erst unten in Nauders. Während ich die 10 schönen Kurven der Norberthöhe noch unkritisch genießen konnte, ging Frank lieber etwas vom Gas und ließ sich mehr oder weniger ins Tal rollen.
Insgesamt ging so ein schöner Tag zuende, dass auch wir unsere "Tanks" auffüllen mussten brauche ich sicherlich nicht extra zu erwähnen !
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Reschensee / Graun im Vinschgau
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Reschensee / Graun im Vinschgau
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Stilfser Joch
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Stilfser Joch
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Stilfser Joch
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Umbrailpass
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Ofenpass
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Berninapass
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bei Pontresina
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Julierpass
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Julierpass
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Julierpass
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Flüelapass
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Flüelapass
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Flüelapass
Lechtal ( 238 Kilometer )
Pfunds -> Prutz -> Piller Höhe -> Imst -> Fernpass -> Bichlbach -> Berwanger Sattel -> Namloser Tal -> Warth -> Flexenpass -> Arlbergpass -> Pettneu am Arlberg -> Landecker Tunnel -> Ried im Oberinntal -> Pfunds
Letzter Tag, letzte Runde !
Wer meine Reiseberichte verfolgt weiß dass wir am letzten Tag immer eine etwas kürzere Runde drehen um danach die Bikes reisefertig zu machen. Viele Optionen hatten wir nicht und so entschieden wir uns für eine Tour durch die Lechtaler Alpen und das Arlberggebiet.
Wir sind aber auch zwei raffinierte Schlitzohren, bei der An- und Abreise fahren wir extra mit dem Hänger außenherum um dem Fernpass aus dem Weg zu gehen. Und was machen wir an einem Samstag, DEM An- und Abreisetag der Woche ? Richtig - wir fahren mit den Motorrädern direkt rein in die Blockabfertigung, eine echte Meisterleistung !
Zumindest brauchten wir uns so keine Gedanken zu machen wie wir die nächste halbe Stunde bei über 30 Grad verbringen. Irgendwann war auch der Fernpass geschafft und wir bogen bei Bichlbach links ab ins Berwanger und Namloser Tal. Natürlich wurden wir hier wieder mit der 95dB(A)-Regel konfrontiert, aber heute ging es eben nicht anders.
Durch das Lechtal hindurch ging es Richtung Warth. Hier in den Lechtaler Alpen gibt es bei Holzgau die höchste und längste kostenlos zugängliche Fußgängerhängebrücke Österreichs. Hatte ich so noch nicht auf dem Schirm, muss ich mit aber unbedingt merken.
Mit dem Flexen- und dem abschließenden Arlbergpass ging unsere Tour dem Ende entgegen. Zum x-ten Male ging es durch den langen und stinkenden Landecker Tunnel, dann war der Motorradurlaub 2020 zu Ende, zumindest was das Motorradfahren betrifft.
Rasch ging es zum Einkaufen und dann wurden die Bikes verpackt. Zum Abendessen ging es nochmal in den Gasthof Traube, ein paar Spiele Fifa auf der Konsole rundeten den letzten Abend ab.
Abreise mit dem Auto ( 811 Kilometer )
Pfunds -> Landecker Tunnel -> Arlbergtunnel -> Bludenz -> Bregenz -> Ulm -> -> Stuttgart -> Heilbronn -> Mannheim -> Darmstadt -> Wiesbaden -> Limburg -> Köln -> Wuppertal -> Essen
Obwohl der Sonntag nicht der klassische Abreisetag aus Österreich ist, entschieden wir uns erneut den kilometermäßig weiteren Weg durch den Arlbergtunnel zu fahren.
Die Wolken hingen tief als wir uns früh um sechs Uhr auf den Weg machten. Zunächst sah alles nach einer reibungslosen Heimfahrt aus, schnell war die deutsche Grenze erreicht und es ging unvermindert weiter Richtung Stuttgart.
Kaum waren wir in meiner Lieblingsstauregion angekommen ging es los - die Strecke über die A81 / A6 war gesperrt, also mussten wir uns weiter auf der A8 herumquälen. Bis Karlsruhe war es ein ewiges Stopp-and-Go, dann lotste uns das Navi das erste Mal auf die Bundesstraße - und es war nicht das letzte Mal für heute.
Irgendwann war aber die Heimat in Sicht und es konnte eigentlich nicht mehr viel passieren, eigentlich ... Kurz vor Köln meldete sich erneut das Navigationsgerät und schraubte die Ankunftszeit erstmal um 1,5 Stunden hoch. Was was passiert ? Zwischen Leverkusen und dem Kreuz Hilden gab es einen heftigen Unfall mit einer Vollsperrung. Wir, und die gefühlt anderen hunderttausend Kraftfahrzeuge wählten die Ersatzstrecke über die parallel verlaufende A59.
Das Wichtigste ist jedoch das wir am Ende des Tages gesund und munter wieder zuhause angekommen sind - wenn auch mit ordentlich Verspätung.
Fazit
Auch die lange und nervige Rückfahrt konnte den Gesamteindruck nicht schmälern: Es war einfach eine perfekte Woche ! Die Gesamtkilometer sprechen auch für sich, wir konnten an jedem Tag die Treibwerke starten, das ist absoluter Rekord. Auch beim Wetter hatten wir unverschämtes Glück, ab unserem Abfahrtstag war erstmal Regenwetter angesagt, außer einem kräftigem Schauer am ersten Tag blieben wir verschont.
Über unsere Gastgeber haben wir schon genug Lob ausgeschüttet, anders ist es über das Bundesland Tirol, irgendwie fühlt man sich als Biker nicht mehr sehr willkommen. Wie schon erwähnt, schwarze Schafe muss man ausfiltern, aber direkt alle Motorradfahrer gleichzustellen ist schlechter Stil. Wir werden das beobachten und uns unsere Gedanken machen ....
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