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24-Stunden Mountainbike Duisburg 2009

Biken rund um die Uhr ...
Schmerzverzerrte Gesichter, schlammüberzogene Körper ... das 24-Stunden-Rennen in Duisburg gilt als eines der größten in der Mountainbikeszene.
Vor der einzigartigen Kulisse des Landschaftparks-Nord fahren die Teilnehmer in Einer-, Zweier-, Vierer- oder Achter-Teams auf einem 8,5 Kilometer Rundkurs ihren Sieger aus. "Route Industriekultur" mal anders ...

Rennbericht von Thomas Behrendt

24 Stunden Mountain-Bike-Rennen ...
... ist doch nur was für völlig verrückte dachte ich, als mir mein Arbeitskollege davon erzählte. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt - und schon steckte ich mittendrin und war Teil des Teams. Das war 2006 ...

Seitdem sind wir jedes Jahr gestartet und hatten immer viel Spaß. Dank unseres Sponsors, dem Bauunternehmen Hölscher aus Duisburg, war für Startgebühr, Zelt, Trikots und Equipment gesorgt, das machte es so einiges leichter. An dieser Stelle nochmals Danke für das dauerhafte Engagement. Die beste Leistung bisher hatten wir ( dank Eddi und Tom Porten als Ersatzfahrer ) im Jahr 2008 erreicht ( Gesamtplatz 57 / Rang 52 bei den 4er Teams ). Das spornte uns natürlich an es in diesem Jahr noch mal richtig krachen zu lassen. Nun zum Verlauf des Rennens:
Das Rennen fand vom Samstag, den 08.08.2009 bis Sonntag, den 09.08.2009 im Landschaftspark Duisburg-Nord statt, der Start war für Samstag 13.00 h angesetzt. Die Stimmung war wie immer super. Die Organisation ist gut und lässt kaum ( bis auf die Dixies ) Wünsche offen. Wir waren alle gut vorbereitet und hofften auf einen reibungslosen Ablauf ohne Panne, Schaden oder Sturz. Das dieses Wunschdenken sich aber nicht bewahrheitete konnte zum Zeitpunkt des Starts natürlich niemand ahnen.
Wir starteten wie immer mit 2 Runden pro Fahrer um in der ersten Zeit Boden gut machen zu können. Routiniert spulten wir unsere Runden ab. Damit man zum Abend und zur Nacht hin mehr Zeit zur Erholung hat, stellten wir in der Dämmerung auf 3 Runden pro Fahrer um. Somit hätte jeder grob gerechnet drei Stunden Pause zwischen seinen Einsätzen. Dann gegen 21.00 h kommt einer unserer Fahrer zum Teamzelt und erzählt von seinem Sturz in der Waldabfahrt und zeigt sein lädiertes Knie. Er könnte wohl nicht mehr weiter fahren.

Planänderung ( Teil 1 )
Die verbliebenen 3 Fahrer würden ab sofort durchgehend drei Runden fahren müssen, um überhaupt noch eine Chance haben zu können. Die Nacht verlief ohne weitere Zwischenfälle mit konstanten Zeiten so das zwischenzeitlich Gesamtrang 86 vorlag.
Dann in den frühen Morgenstunden der Schock. Plötzlich steht ein gelb gekleideter Streckenposten bei uns im Zelt und berichtet, das unser aktueller Fahrer ( Jens ) an der Abfahrt auf der Betontreppe schwer gestürzt sei und nicht fähig wäre aufzustehen. Der Notarzt wäre bereits verständigt. Hektik macht sich breit. Was tun ?
Freunde und Bekannte sind hin zur Unfallstelle und klären alles weitere vor Ort. Die ersten Infos lauteten, das der Verdacht bestünde, das Jens sich beide Arme gebrochen hätte, man aber noch nichts genaues sagen könne. Wir ( die restlichen zwei Fahrer, also Jörg und ich ) entschieden weiter zu machen.

Planänderung ( Teil 2 )
Von nun an würden wir beide im Wechsel mit drei Runden weiter fahren, was wiederum eine nochmals größere Belastung darstellte, denn wir hatten mittlerweile schon fast 20 Stunden in den Beinen. Egal Augen zu und durch. Trotz der Umstände, Vorkommnisse und der Erschöpfung klappte es doch ganz gut. Die Rundenzeiten waren klasse und annähernd so gut wie zu Beginn. Doch trotz aller Anstrengung kann man zu zweit gegen die anderen Vierer-Teams, die alle noch mal richtig Gas machten, nichts ausrichten. Wir fielen leider weiter zurück.
Das Projekt Top 50 war also gescheitert, am Ende landeten wir auf Platz 127. Im Nachhinein bin ich eigentlich nicht enttäuscht, weil ersichtlich ist, das ich ( über die letzten Jahre gesehen ) diesmal meine besten Zeiten gefahren habe und mich stetig verbessern konnte.

Am darauffolgenden Montag konnte auch bezüglich der Verletzungen von Jens Entwarnung gegeben werden. Ein Arm war tatsächlich gebrochen ( eine OP stand an ), der andere war stark geprellt. Mittlerweile ist alles wieder vergessen und die Planungen für 2010 stehen an. Ich selber werde aber nicht mehr dabei sein, weil ich mich doch auf die Zeitfahrrennen konzentrieren möchte und das Training daraufhin speziell umstellen werde.